Wie ihr liebevoll mit Verwandten umgeht, die ihr (eigentlich) nicht zur Hochzeit einladen möchtet.

Die Gästeliste – ein unscheinbares Word-Dokument, das schnell zur emotionalsten Baustelle eurer Hochzeitsplanung wird. Gerade, wenn es um die Verwandtschaft geht: entfernte Cousinen, Onkel, die ihr seit Jahren nicht gesehen habt, oder Familienmitglieder, mit denen das Verhältnis – sagen wir mal – angespannt ist.

Und dann steht plötzlich die Frage im Raum:
MÜSSEN wir sie wirklich einladen?

Die kurze Antwort: Nein.
Die etwas ausführlichere Antwort: Es kommt darauf an – aber ihr habt immer das Recht, eure Hochzeit nach euren Wünschen zu gestalten.

💬 5 Fragen, die euch bei eurer Entscheidung helfen:

  1. Habt ihr aktuell Kontakt – oder wäre die Einladung reine Höflichkeit?

  2. Würdet ihr euch wirklich über ihre Anwesenheit freuen – oder eher gestresst fühlen?

  3. Gibt es alte Themen/Konflikte, die an diesem Tag nichts verloren haben?

  4. Passt diese Person zur Stimmung, die ihr euch für euren Tag wünscht?

  5. Würde euch ihre Abwesenheit tatsächlich fehlen – oder eher entlasten?

Eure Antworten helfen euch, zwischen Verpflichtung und ehrlichem Wunsch zu unterscheiden.


🛠 Wie ihr damit umgeht – 5 ehrliche, aber wertschätzende Wege

1. Kommuniziert bewusst – aber dosiert

Ihr müsst euch nicht für jede nicht versendete Einladung rechtfertigen. Aber wenn jemand direkt fragt, hilft eine ruhige, wertschätzende Antwort wie:

„Wir feiern im kleinen Rahmen mit unseren engsten Herzensmenschen – wir hoffen, du verstehst das.“

2. Verweist auf Location & Budget (auch wenn das nicht der einzige Grund ist)

Manchmal hilft es, einen „neutralen“ Rahmen zu schaffen:

„Unsere Location ist auf X Personen begrenzt – das hat uns gezwungen, sehr bewusst auszuwählen.“

3. Lasst eure Eltern nicht für euch kämpfen

Wenn Eltern sagen: „Aber du musst Onkel Hans einladen!“, könnt ihr freundlich aber klar eure Entscheidung erklären.
Tipp: Betont, was euch wichtig ist, statt was ihr ablehnt.

„Uns ist wichtig, dass wir uns an diesem Tag rundum wohlfühlen – und dafür brauchen wir eine Atmosphäre, in der wir ganz wir selbst sein können.“

4. Bietet bei Bedarf Alternativen an

Wenn ihr jemanden nicht zur Feier einladen möchtet, aber die Beziehung erhalten wollt:
– Schickt nach der Hochzeit ein Dankesbild mit persönlicher Karte
– Ladet zur standesamtlichen Trauung im kleinen Rahmen
– Oder veranstaltet später ein zwangloses Kaffeetrinken

5. Seid euch bewusst: Es wird vielleicht Unverständnis geben – aber auch das ist okay

Ihr dürft euch selbst an die erste Stelle setzen. Wer euch wirklich liebt und respektiert, wird eure Entscheidung irgendwann verstehen – oder zumindest akzeptieren.


🧡 Fazit: Echte Nähe statt Pflichtgefühl

Eure Hochzeit ist ein intimer, emotionaler Tag. Ihr entscheidet, wen ihr an diesem Tag an eurer Seite haben möchtet. Es ist kein Zeichen von Egoismus, sondern von Achtsamkeit, wenn ihr euch selbst und euren Bedürfnissen treu bleibt.

Ehrlich. Klar. Herzlich.

Denn eins ist sicher:
Ihr habt das Recht, eure Gästeliste so zu gestalten, wie ihr sie braucht – nicht wie andere sie erwarten.

Und wenn ihr beim Formulieren sensibler Antworten oder diplomatischen Gesprächen Unterstützung braucht –  stehe ich euch als Planerin jederzeit zur Seite!

💛  Denn manchmal ist der schönste Tag im Leben auch ein Akt der Selbstfürsorge. 💛


 

PS: Dieses Thema beschäftigt euch auch? Schreibt mir gern eure Erfahrungen – oder teilt den Beitrag mit anderen Verlobten, die gerade mit ihrer Gästeliste ringen. Niemand muss sich mit diesen Fragen allein fühlen!